Dart

Die Kultur, Geschichte und Entwicklung des Sports sind derart eng mit dem Vereinigten Königreich verknüpft, das es ohne Weiteres als Mutterland des Dartsports bezeichnet werden kann.

Die Geschichte des Dartsports

Zwar existieren keine verlässlichen Aufzeichnungen darüber, wer das Dartspiel erfunden hat und wann es ins Leben gerufen wurde. Die Kultur, Geschichte und Entwicklung des Sports sind aber derart eng mit dem Vereinigten Königreich verknüpft, das es ohne Weiteres als Mutterland des Dartsports bezeichnet werden kann. Der Name des Spielgeräts jedoch kommt aus dem Französischen. Dort verwendete man kleine, Wurfpfeile, die wie Speere anmuteten, als Kriegswaffen. Dennoch trägt der Sport heutzutage in Frankreich nicht den Namen Darts, sondern Les fléchettes.
Unklar ist, ob ein Vorläufer des Spiels bereits im Mittelalter bekannt war. Historisch gesichert ist hingegen, dass der Dartsport in seiner modernen Ausführung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Vereinigten Königreich entstand. Zu dieser Zeit wurden in den Industriestädten London, Manchester und York erste Dartmannschaften gebildet, die zu Beginn Pfeile auf ein Wagenrad warfen. Daraus ergibt sich auch die heutige Einteilung eines Dartboards in einzelne Segmente, die durch die Räume zwischen den Speichen der Wagenräder hervorgerufen wurden. Bereits damals erzielten bestimmte Räume festgelegte Punktzahlen, während die Nabe als Bull's Eye stets die höchste Punktzahl bedeutete.
Eine erste systematisch Einteilung des Bretts unternahm der englische Zimmermann Brian Gamlin im Jahre 1896. Seine Vorgabe war es dabei, ein abwechslungsreiches Spiel zu schaffen, in dem die Spannung bis zum Schluss aufrecht gehalten würde. Daher platzierte er die Felder mit den höchsten Punktzahlen direkt neben niedrigwertigen Segmenten. So wurde ein Fehlwurf intensiv bestraft. Eine Anzeige eines solchen Dartboards wurde erstmals 1901 im Stationer, Printer & Fancy Trades Register abgebildet und so der Öffentlichkeit nähergebracht. Außerdem stellt diese Veröffentlichung den ersten schriftlichen Nachweis des Dartsports dar.
1898 wurde in den USA ein Patent eingereicht, dass die Papier-Flights für Darts schützte, also Flügel am Schaftende, die der Stabilisierung der Flugbahn dienen. Zuvor hatte man Truthahnflügel verwendet.

Der Siegeszug des Sports

Entscheidend für den Siegeszug des Sports war vor allem eine Gerichtsentscheidung aus dem Jahre 1908. Um die Jahrhundertwende waren Glücksspiele in Pubs verboten, so auch Darts. Ein Pubbbesitzer aus der nordenglischen Stadt Leeds stand wegen eines Verstoßes gegen diese Vorschrift vor Gericht. In dieser Verhandlung konnte der Angeklagte den Richter jedoch davon überzeugen, dass der Erfolg beim Dartsport keineswegs vom Glück, sondern vielmehr den Fähigkeiten eines Spielers abhängt. Der Gastwirt Jim Garside holte den Dartkönner William „Bigfoot“ Anakin zu Hilfe. Diesem gelang es während der Verhandlung, dreimal die 20 zu treffen. Als daraufhin ein Gerichtsdiener einen Nachahmungsversuch unternahm, konnte er überhaupt nur einmal die Scheibe treffen. Anakin demonstrierte im Anschluss eine noch kühnere Leistung und versenkte drei Pfeile in der zweifachen 20.

Angeblich nahm der Richter Darts daraufhin mit den Worten „This is no game of chance“ („Dies ist kein Glücksspiel“) von diesem Verbot aus und erklärte es stattdessen zum Geschicklichkeitsspiel. Dies machte den Dartsport zum einzigen Spiel, dass in den Pubs erlaubt war, was seine Popularität förmlich explodieren ließ.

Bis in die Mitte der 1930er Jahre wurde noch mit Holzpfeilen gespielt, die eine Länge von 10 cm hatten und über Spitzen aus Metall verfügten. Bis zum 2. Weltkrieg wurden diese durch Messingpfeile, die sogenannten Brass-Darts, abgelöst. Der Sport hatte bereits eine immense Beliebtheit erreicht. An der Londoner Stadtmeisterschaft 1937 nahmen 300.000 Spieler teil, was die Veranstaltung bis heute zum größten Turnier überhaupt macht. Zudem wurde der Wettbewerb durch einen Dartwurf der Queen Elizabeth höchstpersönlich eingeweiht.

Insiderinfo​

Mathematisch gesehen bestehen 121.645.100.408.832.000 Möglichkeiten, die 20 Segmente eines Dartbretts anzuordnen. Dennoch wird die von Gamlin entwickelte Einteilung auch heute noch als Standard verwendet.

Die Entwicklung des modernen Dartsports

In den 1960er Jahren vollzog Darts einen wahren Quantensprung. Die Einführung des Tungsten Barrels machte es möglich, erstmals schlanke und aerodynamische Darts herzustellen, die gleichzeitig aber auch über eine gewisse Schwere verfügten und gut in der Hand lagen. Dieses Material ist bis heute nicht aus dem Sport wegzudenken. Tungsten Barrels erhöhten auch die Treffsicherheit der Dartspieler, wodurch wiederum deren Punktedurchschnitte anstiegen.

Im Jahre 1970 wurde mit dem „News of the World Darts Tournament“ erstmals ein Dartturnier im britischen Fernsehen ausgestrahlt. Die Übertragung des ältesten Major-Dartturniers der Welt markierte den Auftakt für zahlreichere weitere Fernsehveranstaltungen. Ab 1978 begann die BBC, die Darts World Championship zu übertragen. In den 1980er Jahren dann war der Sport auf seinem Höhepunkt der Beliebtheit angekommen. Spieler wie Phil „The Power“ Taylor waren Superstars und wurden auch auf der Straße erkannt oder ins Fernsehen eingeladen. Das Jahr 1992 brachte schließlich eine einschneidende Änderung mit sich, die auch heute noch entscheidenden Einfluss auf den Sport hat. Während die British Darts Organisation (BDO) seit 1973 der alleinige Sportverband gewesen war, spaltete sich 1992 die Professional Darts Corporation (PDC) als Organisation ab. Der Ruf des Darts und seiner Sportler hatte in den vorangehenden Jahren massiv gelitten, da es den Profis erlaubt war, auf der Bühne zu rauchen und Alkohol zu trinken. Durch den Imageschaden zogen sich auch nahezu alle Sponsoren zurück, sodass Dartprofis kaum noch ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. In ihren Augen bemühte sich die BDO nicht ausreichend darum, neue Sponsoren zu gewinnen und Ausstrahlungen im Fernsehen voranzutreiben. Deshalb riefen die Spieler Phil Taylor, Dennis Priestley, Rod Harrington, Alan Warriner, Peter Evison, Richie Gardner, Jocky Wilson, Eric Bristow, Keith Deller, John Lowe, Bob Anderson, Cliff Lazarenko, Kevin Spiolek, Jamie Harvey, Mike Gregory und Chris Johns 1992 die PDC ins Leben. Bei allen handelte es sich zu diesem Zeitpunkt um absolute Weltklassespieler, die zudem alle aktiven BDO-Weltmeister ausmachten. Aus diesem Grunde gewann die PDC schnell an Prestige und gilt auch heute noch als der BDO überlegene Organisation.

Neben der Dartlegende Phil Taylor, die als Rekordweltmeister 2018 sein letztes Duell bestritt, sind auch die Spieler Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld (beide Niederlande), Peter Wright (Schottland) oder Eric Bristow (England) bedeutende Namen dieser Sportart.

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